Streptokokkenerkrankung

Eine Streptokokkenerkrankung ist eine sehr häufige bakterielle Rachenentzündung (Pharyngitis) vorwiegend in der Altersklasse der 4-bis 7-Jährigen und wird mit Antibiotika behandelt. Sie trifft gehäuft im Winter und zu Frühlingsbeginn auf.
Die Krankheit ist nicht meldepflichtig.
Wenn die Streptokokkenerkrankung mit einem typischen Hautausschlag einhergeht, wird sie Scharlach genannt.
Eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit ist beim Auftreten von Streptokokkenerkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen durch das gute Ansprechen auf Antibiotika nicht gegeben.
 
Die durch Streptokokken bedingte Rachenentzündung wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen) übertragen.
 
Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit ist kurz und beträgt in der Regel 2 - 4 Tage.
24    Stunden    nach    Beginn    einer    wirksamen    antibiotischen    Behandlung    erlischt die Ansteckungsfähigkeit.
Patienten mit einer akuten Streptokokkeninfektion, die nicht mit Antibiotika behandelt werden, können bis zu 3 Wochen ansteckend sein, auch wenn sie selbst schon wieder zumeist nach einer 3 - 4-tägigen Krankheitsdauer symptomfrei sind.
 
Halsschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, geschwollene Lymphknoten im Kieferwinkelbereich, Unwohlsein und, besonders bei Kindern, Bauchschmerzen und Erbrechen sind typische Symptome. Sie können sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein und reichen von leichten Halsschmerzen mit minimal auffälligem Untersuchungsbefund bis zu hohem Fieber, starken Halsschmerzen mit ausgeprägter Rötung, Schwellung und Eiterbildung. Die Symptome verschwinden nach 3 – 4 Tagen auch ohne Therapie wieder, die Patienten bleiben aber ansteckend und es können Spätkomplikationen auftreten.
 
Die  Mehrzahl der  Rachenentzündungen bei  Kindern  (70-85%)  und  bei  Erwachsenen (90-95%)  ist allerdings viraler Natur, bei der Antibiotika wirkungslos sind. Eine Unterscheidung ist oft sehr schwierig bzw. aus dem klinischen Bild nicht mit ausreichender Sicherheit zu treffen.
Die sichere Diagnose kann daher nur durch einen Rachenabstrich gestellt werden.
 
Nach der Diagnosestellung ist jedenfalls eine 10-tägige Behandlung mit einem Antibiotikum (Mittel der ersten Wahl ist Penicillin) angezeigt, um eine Streptokokkennacherkrankung (siehe unter Komplikationen) zu verhindern. Bei Penicillinallergie werden andere gleichermaßen wirksame Medikamente eingesetzt. Die Wiederzulassung zum Kindergartenbesuch nach einer Erkrankung ist unter antibiotischer Behandlung und bei fehlenden Krankheitszeichen ab dem 2. Erkrankungstag möglich.
 
Die häufigste Komplikation ist eine Abszessbildung im Bereich der Mandeln verbunden mit starken
Schmerzen und Schluckbeschwerden, sowie meistens hohem Fieber.
Bei ungenügender antibiotischer Behandlung kann es zu den gefürchteten Nacherkrankungen, dem akuten rheumatischen Fieber (Herz- und Gelenkserkrankungen) und der akuten Glomerulonephritis (Nierenerkrankung mit meistens Dauerschäden), kommen.
Daher sollte nach Abschluss der Therapie beim Kind zumindest ein Kontrollabstrich und eine
Harnuntersuchung erfolgen. Empfehlenswert wäre auch eine EKG-Kontrolle.
 
 
Derzeit ist keine Schutzimpfung verfügbar (noch in klinischer Erprobung).
Grundsätzliche Hygieneregeln sind vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen unbedingt einzuhalten. Dazu gehören das häufige Händewaschen, (10–15 sec.), besonders vor der Essenszubereitung und dem Essen. Einmaltaschentücher verwenden und diese anschließend sofort in  Plastiksäcken entsorgen, Ess- und Trinkgeschirr bzw. Besteck nicht teilen und im Geschirrspüler bzw. bei ca 60°C reinigen.
In offenen Gemeinschaftseinrichtungen werden  auch  bei  wiederholt  auftretenden  Streptokokkenfällen keine Screeninguntersuchungen, wie Rachenabstriche bei der gesamten Gruppe, routinemäßig durchgeführt, da in den Wintermonaten ca 20 % der Bevölkerung Keimträger sind, die nicht erkranken. Symptomlose Keimträger brauchen weder behandelt noch aus der Einrichtung ausgeschlossen werden.
Eine Desinfizierung von Gebrauchsgegenständen oder Oberflächen ist nicht erforderlich.
Es wird allerdings dringend empfohlen, nach der Erkrankung die Zahnbürsten zu wechseln.
Für Kontaktpersonen sind keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, mit Ausnahme bei Personen mit rheumatischem Fieber in der Vorgeschichte.
 
Eine Streptokokkenerkrankung ist eine durch Bakterien verursachte Rachenentzündung vorwiegend in der Altersklasse der 4-7-Jährigen.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion.
Sie wird durch einen Rachenabstrich sicher diagnostiziert und mit einem Antibiotikum 10 Tage lang behandelt.
Die Erkrankung ist nicht meldepflichtig.
Eine Wiederzulassung zum Kindergartenbesuch unter antibiotischer Behandlung und bei fehlenden Krankheitszeichen ist ab dem 2. Erkrankungstag möglich.
Bei ungenügender Therapie kann es zu schwerwiegenden Nacherkrankungen kommen.
Für Kontaktpersonen sind keine speziellen Maßnahmen erforderlich, eine Desinfektion von Oberflächen oder Gebrauchsgegenständen ist nicht notwendig.
Auch bei wiederholt auftretenden Streptokokkenfällen werden üblicherweise nicht routinemäßig Screeninguntersuchungen durchgeführt, da in den Wintermonaten ca 20% der Bevölkerung symptomlose Keimträger sind, die weder behandelt, noch aus einer Gemeinschaftsrichtung ausgeschlossen werden müssen.
 
Eine Vielzahl von Medikamenten kann zur Verlängerung der QT-Zeit führen (Tabelle 1), wobei das «University of Arizona Center for Education and Research on Therapeutics» eine Datenbank zum Thema etabliert hat (www.torsades.org und www.qtdrugs.org). Die Verlängerung der QT-Zeit und damit das Risiko für das Auftreten von Rhythmusstörungen ist zumeist dosisabhängig, wobei das Auftreten einer verzögerten Repolarisation oft bereits bei normalen PlasmaSpiegeln beobachtet werden kann. 
Die arrhythmogene Nebenwirkung dieser Wirkstoffe ist seit langer Zeit bekannt14), wobei davon vor allem Antiarrhythmika der Klassen IA (Chinidin, Ajmalin), III (Sotalol, Amiodaron) und seltener IC (Propafenon, Flecainid) betroffen sind. Bei pädiatrischen Patienten werden ausschliesslich Antiarrhythmika der Klassen III und IC verwendet. 
Fälle von Torsade de pointes wurden im Zusammenhang mit Terfenadin und Astemizol beschrieben. Die neuen Wirkstoffe wie Cetirizin und Fexofenadin haben dagegen keine arrhythmogene Nebenwirkung. 
Gewisse Antibiotika, Antimykotika (Ketoconazol, Fluconazol), Malariamittel (Chloroquin) und Proteaseinhibitoren (antiretrovirale Wirkstoffe) können das QT-Intervall verlängern. Bei den Antibiotika sind es vor allem Erythromycin gefolgt von Clarithromycin, die das QT-Intervall verlängern. Azithromycin dagegen hat nur einen geringen Einfluss und wurde bisher nie mit dem Auftreten von Torsade de pointes-Tachykardien in Verbindung gebracht16). 
Dieses synthetische Opiat wird zur Schmerztherapie und zur Behandlung beim Entzugssyndrom eingesetzt. Im Gegensatz zu Morphin, kann Methadon zu einer Verzögerung der Repolarisation führen. Methadon wird hepatisch (CYP450 3A4) metabolisiert, wobei die lange Halbwertszeit das Auftreten hoher Plasma-Spiegel begünstigt. Rhythmusstörungen (Torsade de pointes) unter Methadon sind oft durch gleichzeitige Verabreichung mehrerer Wirkstoffe mit Einfluss auf die QT-Zeit bedingt17). 
Die Anwendung von Psychopharmaka hat in der Pädiatrie während der letzten Jahre deutlich zugenommen. Sie werden nicht nur zur Behandlung von Psychosen, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörungen, Gemütsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten eingesetzt18)–20). Neuroleptika können zu einer Verlängerung der QT-Zeit führen. Insbesondere Phenothiazine, Butyrophenone und Pimozid sowie die atypischen Neuroleptika wie Risperidon, Olanzapin, Chlorpromazin und Clozapin sind dafür bekannt21). Wenngleich weniger häufig bei pädiatrischen Patienten eingesetzt, wurden trizyklische Antidepressiva wie Desipramin, Amitryptilin, Nortryptilin und Imipramin auch mit QT-Verlängerung und Torsade de pointesTachykardien in Verbindung gebracht. Ausser bei gleichzeitigem Vorliegen weiterer Risikofaktoren, ist die Gefahr von Rhythmusstörungen unter selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Sertralin, Fluoxetin) geringer. Deshalb sind diese Wirkstoffe geeigneter zur Behandlung von Depressionen bei Patienten mit kardialen Erkrankungen22), 23). Obwohl Lithium verschiedene Arrhythmien auszulösen vermag, wurden bislang keine Fälle einer signifikanten Verlängerung des QT-Intervalls beobachtet22).
Keiner der aktuell gebräuchlichen Arzneistoffe mit stimulierender Wirkung (Methylphenidat, (Dextro-)amphetamin, Pemolin) führt zur QT-Verlängerung oder Torsade de pointes-Tachykardien. Trotzdem können diese Wirkstoffe verschiedene kardiale Nebenwirkungen auslösen, insbesondere supraventrikuläre Arrhythmien wie Sinusbradyund -tachykardien sowie weiterhin Auffälligkeiten des ST-Segmentes und in gewissen Fällen eine arterielle Hypertonie24), 25). Im Jahre 1999 wurden Empfehlungen der American Heart Association (AHA) betreffend die kardiovaskuläre Überwachung von Kindern und Adoleszenten unter Medikation mit Psychopharmaka publiziert2). Dabei wurden keinerlei Massnahmen beim Einsatz von Stimulantien empfohlen. Die Wirkstoffe zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit/- Hyperaktivitätsstörungen werden in der Bevölkerung, vom medizinischen Fachpersonal und in der Literatur kontrovers diskutiert26). Die Diagnose «Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörung» wird zunehmend häufig gestellt und verschiedene Studien zeigten eine erhöhte Prävalenz bei Kindern mit kardialen Erkrankungen27)–29). Die Furcht vor schwerwiegenden Nebenwirkungen, Berichte von plötzlichen Todesfällen, sowie Warnungen der Pharmaindustrie und der FDA unterstützen diese kontroverse Diskussion. Deshalb hat sich die American Heart Association nochmals mit dem Thema auseinandergesetzt und kürzlich Empfehlungen betreffend die kardiale Überwachung von Kindern unter Behandlung mit Stimulantien herausgegeben26). 
Vor dem Verschreiben von Wirkstoffen mit EKG-Veränderungen als potentielle Nebenwirkung sind einige Vorsichtsmassnahmen empfohlen (Tabelle 3). 
Eine ausführliche Anamneseerhebung ist unabdingbar, wobei ein Schwergewicht dem Vorkommen von Synkopen, Unwohlsein, Palpitationen, Krampfanfällen, Rhythmusstörungen, Herzmissbildungen und Elektrolytstörungen zukommen muss. Die Familienanamnese – insbesondere betreffend Schwerhörigkeit, Herzrhythmusstörungen und plötzlicher Todesfälle – ist ebenfalls bedeutungsvoll. Weiterhin ist die Einnahme sonstiger Medikamente genau zu erfragen.
Diese umfasst insbesondere die Messung der Herzfrequenz und des arteriellen Blutdruckes sowie die Untersuchung betreffend klinischer Zeichen, hinweisend auf das Vorliegen einer Herzmissbildung. 
Bei Behandlung mit Wirkstoffen, die entweder eine Verlängerung des QT-Intervalls bewirken können oder die mit dem Auftreten von Torsade de pointes-Tachykardien in Verbindung gebracht wurden, ist vor Beginn der Therapie und bei letztgenannten zusätzlich auch nach Erreichen des steady-state ein EKG abzuleiten. Diese Untersuchung ist weiterhin bei allen Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren notwendig.
 

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